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Weg vom Ergebnisschießen

Aus Shooting.Wiki DE

Wieso sollte man im Schießsport nicht auf das Ergebnis kucken? Ist das nicht gerade das, worauf es ankommt? Ja ist es - aber es bringt nichts sich ständig darauf zu konzentrieren. Ganz im Gegenteil.

Ergebnis-/Serienschießen

Leider wird sehr oft im Training eine Wettkampfserie geschossen. Das hat einige Nachteile:

  • Es wird keine spezielle Kondition aufgebaut, dafür sollte im Training die doppelte Schusszahl im Vergleich zum Wettkampf abgegeben werden
  • Man hat am Ende ein Ergebnis, dieses Ergebnis bleibt im Kopf und setzt den Schützen unbewusst unter Druck, da er dieses Ergebnis wieder erreichen will. Im Wettkampf herrschen aber andere Voraussetzungen als im Training und der Schütze ist frustriert, wenn er im Training sehr gut schießt, dies im Wettkampf aber nicht abrufen kann.
  • Der Schütze setzt sich selber unter Druck, wenn er versucht eine bestimmte 10er-Serie oder ein bestimmtes Gesamtergebnis zu schießen: Sobald ein Schuss "unter dem Limit" kommt, beginnt der Schütze zu rechnen, was er jetzt noch für Treffer braucht, um sein Ergebnis doch noch zu erreichen.
  • Das Training wird nach einer Zeit monoton und langweilig, was sich negativ auf die Motivation des Schützen auswirkt.

Auf was sollte man sich dann konzentrieren?

Diese Frage ist recht leicht beantwortet: Konzentriere dich immer auf den aktuellen Schuss! Die vorherigen Schüsse kann keiner mehr ändern und die Schüsse die erst später kommen sind noch nicht an der Reihe. Gerade das "die vorherigen Schüsse kann keiner mehr ändern" ist wichtig wenn ein schlechter Schuss passiert ist. Diesen muss man akzeptieren, mögliche Fehler abstellen und sich dann auf den nächsten Schuss konzentrieren. Denkt man ständig an den schlechten Schuss zurück konzentriert man sich nicht auf die wichtigen Punkte und setzt sich unnötig unter Druck. Immer der Schuss, der jetzt an der Reihe ist, das ist der wichtigste Schuss!

Elektronische Stände

Hier wird es dem Schützen sehr schwer gemacht sich auf etwas anderes als das Ergebnis zu konzentrieren. Sofort nach dem Schuss bekommt er die Auswertung und das Ergebnis aufs Auge gedrückt. Bei Jungschützen leidet vorrangig das Nachzielen darunter, will man doch sofort sehen, wo der Schuss gelandet ist. Auf elektronischen Ständen erfordert es sehr viel Disziplin, sich ausschließlich auf den Teil der Anzeige zu konzentrieren, die das Schussbild und die Trefferlage anzeigen. Aber diese Information ist völlig ausreichend um ein gutes Ergebnis zu erzielen. Stimmen Schussbild und Trefferlage, so ist das Ergebnis am Ende automatisch in Ordnung! Jeder Blick auf die Ringe setzt den Schützen unnötig unter Druck. Erst wenn der Schütze von der Meldung "Durchgang beendet" oder "Das war ihr letzter Schuss" überrascht wird, hat er das unter Kontrolle.

Leistungskontrolle / Wettkampfnahes Training

In der Wettkampf-freien Zeit will man hin und wieder trotzdem sehen, auf welchem Leistungsstand man sich befindet. Hierzu sollten die Ergebnisse so wettkampfnah wie möglich erzielt werden. Am besten mit einem Trainingspartner einen Wettkampf schießen, bei dem es um etwas geht (Wer zahlt wem ein Getränk? Wer muss den Stand reinigen? etc.). So hat das Ergebnis mehr Aussagekraft als eine Trainingsserie, bei der es um nichts geht, der Schütze weder unter Druck steht noch nervös ist.